Ci 61 bis 71

In den Jahren nach der Eröffnung aller Strecken der WLE stieg zum Einen der Bedarf an Plätzen in den Personenzügen, zum Anderen sollte auf die Personenwagen der Anfangsjahre bald verzichtet werden. So wurde 1910 der erste Wagen einer neuen Serie von Ci, also 3. Klasse Sitzwagen, von Van der Zypen in Köln geliefert. Genaueres zu dieser Serie und warum ein anderer Hersteller eine Teillieferung übernehmen mußte (siehe weiter unten) wird noch im Archiv in Soest zu erfolschen sein.

Zeichnung aus dem Betriebsmittelverzeichnis (Sammlung Riegel)
Fabrikfoto Wagen 61 Van der Zypen (Foto: Rheinisches Industriearchiv)

Die Maße der Wagen entsprachen in etwa den großen Versionen der Lieferung von 1904 von Van der Zypen mit 6 Fenstern / Abteilen und einem Abort. Allerdings wurden die Fenster einfacher und ohne die feststehenden kleinen Seitenscheiben ausgeführt.

Aus dem Betriebsmittelverzeichnis (Sammlung Riegel)

Es folgten in den Jahren 1911 und 1912 zehn weitere Wagen, von denen die ersten 5 noch von Van der Zypen geliefert wurden, die restlichen aber von der Waggonfabrik Wismar. Diese Serie hatte bei Ablieferung eine andere Anordnung des Aborts und damit auf der einen Seite 6 Fenster und auf der anderen Seite 7 Fenster. Um die Verwirrung weiter zu steigern wurden die Van der Zypen Wagen von 1911 mit den Betriebsnummern 67 bis 71 versehen, die Wismar Wagen von 1912 mit den Nummern 62 bis 66. Die Aborte wurden später bei allen Wagen umgebaut und das mittlere, siebente Fenster verschlossen.

Im Mai 1937 ist ein Personenzug mit einem Wagen dieser Serie zwischen Belecke und Lippstadt unterwegs (zweiter Wagen nach der Lok). Man erkennt 7 Fenster, das mittlere mit einer weißen Scheibe (Foto: Archiv WLE)
Der Fotograf erwischt den Zug noch einmal bei der Talfahrt von der anderen Seite, hier sind nur 6 Fenster zu sehen (Foto: Archiv WLE)

Betriebseinsatz

Die Wagen wurden auf allen Strecken der WLE eingesetzt und wechselten anlässlich von Untersuchungen und Reparaturen zwischen den einzelnen Einsatzbahnhöfen.

61, später 2061

2061 in den 1950er Jahren in Lippstadt am Bw (Foto: Sammlung Krause)

1910 von Van der Zypen geliefert, 1965 in Anröchte verschrottet

62, später 2062

2062 in Lippstadt Bw (Foto: Gehrke, Sammlung Krause)

1912 von Wismar geliefert, 1965 in Anröchte verschrottet

63, später 2063

2063 in Münster im alten Personenbahnhof, frisch gewaschen (Foto: Sammlung Krause)

1912 von Wismar geliefert, 1965 in Anröchte verschrottet

64

1912 von Wismar geliefert, Reste 1. September 1949 verschrottet

65, später 2065

2065 Anfang der 1960er Jahre in Lippstadt Bw (Foto: Gerke, Sammlung Krause)

1912 von Wismar geliefert, 1965 in Anröchte verschrottet

66

1912 von Wismar geliefert, zum 31. Dezember 1945 ausgemustert, sollte als PwPost wieder aufgebaut werden

67, später 2067

2067 in Lippstadt Bw (Foto: Reimann, Archiv WLE)

1911 von Van der Zypen geliefert, 1964 in Anröchte verschrottet

68, später 2068

2068 im alten Personenbahnhof Münster (Foto: Sammlung Krause)

1911 von Van der Zypen geliefert, August 1963 in Anröchte verschrottet

69, später 2069

2069? in Warstein (Foto: Gerke, Sammlung Krause)

1911 von Van der Zypen geliefert, 1964 in Anröchte verschrottet

70, später 2070

2070 in Warstein 1963 (Foto: Archiv WLE)

1911 von Van der Zypen geliefert, August 1963 in Anröchte verschrottet

71, später 2071

2071 auf der Sennebahn 1957 in Rietberg (Foto: Archiv WLE)

1911 von Van der Zypen geliefert, August 1963 in Anröchte verschrottet

Im Personenzug

10. Juli 1954 auf der Nordbahn in Ahaus (Foto: Archiv WLE)
11. September 1957 in Borken (Foto: Archiv WLE)
Juni 1963 in Angelmodde (Foto: Rotthowe, Archiv WLE)

Obwohl noch lange in Betrieb und gut gepflegt sind alle Wagen dieser Serie bis zur Mitte der 1960er Jahre verschrottet worden.

Quellen

Sammlung Christoph Riegel

Sammlung Günther Krause

Archiv WLE, Lippstadt und Soest
FREMO WLE Zoom Feb 2022
Diverse Netzfunde