auf Bf. Warstein

Auf den Gleisen im Bahnhof waren auch die mit Steinen beladenen Wagen spätestens seit der Eröffnung der Industriebahn zum Hillenberg (siehe Beitrag „Hillenberg“) immer ein bestimmender Bestandteil.

Überblick über den Bahnhof Warstein, leere und beladene O-Wagen bestimmen das Bild, 1938 (Foto: Archiv WLE)

Auch auf dem Bahnhof Warstein sollten Kalksteine verladen werden. Hierzu gibt es einen Ausführungsplan, leider ohne Datum. Er müsste aber aus den 1930er oder späten 1940er Jahren stammen, da noch eine Verladung in O-Wagen vorgesehen ist.

Steinrampe auf der Ladestraße, ohne Datum (Archiv WLE)

Zwischen den damaligen Gleisen 7 und 8 sollte auf der Ladestraße eine sehr schmale Kipprampe errichtet werden. Ob diese Planung ausgeführt wurde ist zu bezweifeln. Jedenfalls gibt es bis heute keine fotografische Dokumentation hierüber.

Kipprampe für Omi – Wagen

Das änderte sich mit den ab 1951 zur Verfügung stehenden Omi – Wagen. Im Oktober 1950 wurde das Thema: „Kipprampe auf der Ladestraße“ erneut aufgegriffen und gezeichnet. Diese Planungen sind erfreulicher Weise erhalten geblieben. Mittlerweile war der Bahnhof umgebaut worden und die Gleise zu beiden Seiten der Ladestraße hatten die Nummern 10 und 11.

Höhen und Lageplan der Omi – Rampe, 1950 (Archiv WLE)
Schnitte durch die neue Rampe, 1950 (Archiv WLE)

Am neuen Gleis 10a konnten 5 Omi – Wagen zur Beladung bereit gestellt werden. Das Gleis 11 bekam eine neue, erhöhte Ladestraßenkante um es für die Holzverladung nutzen zu können. Aber auch zum Abstellen beladener Omi wurde Gleis 11 benutzt.

Die Kipprampe in Betrieb, ca. 1955 (Foto: Archiv WLE)

Um die Staubentwicklung beim Kippen der Steine zu mildern wurden verschiedene Ansätze verfolgt. Eine Schutzwand mit einer Schilfmatte sollte helfen. Schließlich wurde eine Beregnungsanlage aufgebaut. Nach der Abstellung der letzten Omi – Wagen wurde die Rampe für die Beladung von Otmm – Wagen mit Schotter umgerüstet.

(Archiv WLE)
Kipprampe für die Beladung von Otmm eingerichtet, 1994 (Foto: Riegel)

Zusätzlich wurde für die Befüllung von Otmm – Wagen in Gleis 11 ein Förderband eingebaut. Hier war dann ein Vorrücken der Wagen durch eine Rangierlok nötig.

Förderband für die Schotterverladung, 1994 (Foto: Riegel)

Auch eine Erweiterung am Gleis 10 für die Beladung in Fd – Wagen wurde ab 1960 geprüft, aber ebenfalls nicht umgesetzt.

Pläne für die Fd Beladung, etwa 1960 (Archiv WLE)

In den späteren Jahren wurde diese Verladung nicht weiter genutzt. Die Gleise 10a und 11 dienten zur Abstellung von Leerwagen.

Die Reste im Dezember 2009 (Foto: Riegel)

Das Schottersilo

In Gleis 10 wurde zwischen 1966 und 1968 ein großes Silo errichtet aus dem Schotter in Otmm – Wagen verladen werden konnte. Zwar mußte dieser mit Lkw durch die Stadt von den Steinbrüchen erst zum Bahnhof gefahren werden, aber die tägliche Tonnage konnte stark gesteigert werden. Genaueres zu Errichtung und dem Betreiber sind noch im Kreisarchiv Soest zu erforschen und werden nachgetragen.

Das Silo im Gleisplan, 1970 (Archiv WLE)

Zusammenfassung

Im Rahmen der Bereisung durch die Bahnaufsicht 1973 entstand dieses Foto.

Nach dem Gleisplan oben ist geradeaus Gleis 8, dann rechts daneben das Silogleis 9 und noch weiter rechts die Gleise 10 und 11 „im Keller“.

Eine Beladung von Fd – Wagen fand aus dem Silo allerdings nicht statt.

Volles Haus in Warstein mit den Eisenbahnfreunden aus Hannover, 12. Mai 1973 (Foto: Löttgers, Archiv WLE)
DE 0901 kommt mit einem Steinzug als Schiebelok von der Hohen Lieth, 22. Mai 1975 (Foto: Riegel)

Eher ein ruhiger Tag in den 1970ern (Foto: Riegel)

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Wie voll sind eigentlich Schotterwagen? Ein Blick vom Silo. Man möge die Lok und Wagen in „Fehlfarben“ entschuldigen, 1985 (Foto: Archiv WLE)

Alles das (Kipprampe, Silo, Gleislage) ist mit dem Umbau des Bahnhofs vor einigen Jahren nicht mehr vorhanden.

Quellen

Sammlung Christoph Riegel

Archiv WLE in Soest und Lippstadt

Diverse Netzfunde