Werk Elsa

Vorwort

Die Geschichte der Zementwerke in Westfalen ist geprägt von ständigem Auf und Ab, Neugründung und Stilllegung, Ertrag und Preiskrieg, Übernehmen und übernommen werden. Damit ist auch die Geschichte der WLE eng verbunden, da sie von diesen Wirrungen sehr stark abhängig war. Auch der Wettbewerb mit dem Transport auf der Straße wirkte sich immer wieder auf die Zusammenarbeit zwischen Zementwerken und WLE aus.

(Foto: G-Maps)

Die Zusammenhänge zwischen Streckeneröffnung und Gründung der Werke entlang der Strecke sind deutlich.

Geschichte der Elsa

Das Werk Elsa wurde 1899 als Portland-Cement- und Kalkwerk Elsa AG in Neubeckum gegründet. Gründer war die Remscheider Eisenstein-Bergwerksgesellschaft Elsa. Schon 1913 wurde das Werk deutlich erweitert und wurde so zu einem der größten der Region. Zwischen 1970 und 1972 wurde das Werk Germania, ebenfalls in Kalköfen, übernommen und beide Werke gingen im neu geschaffenen Anneliese Konzern auf. Im Rahmen der Konsolidierung der Zementindustrie wurde das Werk Elsa 1986 stillgelegt.

Steinanlieferung

Auf der Grenze zwischen den Gemeinden Neubeckum und Ennigerloh wurde im April 1899 der Bahnhof Kalköfen der WLE eröffnet. Neben einem Bahnsteig für den Berufsverkehr diente er für Rangieraufgaben für die umliegenden Zementwerke. Die Werke Kalthöner und Elsa lagen auf der anderen Seite der Reichsstraße von Neubeckum nach Westkirchen. So führen die Anschlußgleise zu beiden Werken vor dem Stellwerk in einem engen Bogen zum Bahnübergang.

Teilausschnitt der Gleisanlagen des Bahnhofs Kalköfen, 1948 (Archiv WLE)

Entlang der Elsa Straße wurde erst das Werk Kalthöner mit seinen überschaubaren Gleisanlagen passiert. In einem weiteren Bogen fächerten die Gleise für die umfangreichen im Werk Elsa auf.

Gleisanlagen vom Bahnhof Kalköfen zur Elsa, etwa 1962 (Archiv WLE)

Auch bei der Elsa wurde der Prototyp des neuen Omi – Kippmulden – Wagen vorgestellt.

Testentladungen in Feldbahn, 28. Juli 1950 (Foto: Archiv WLE)

Allerdings blieb es für die nächsten Jahre bei dieser Art der Anlieferung und Umladung. Die Mengen waren nicht besonders groß.

Umladung 1953 bei der Elsa (Foto: Archiv WLE)

Mit der Einführung der Flachbodenkipper Fd60 ändert sich dies grundlegend. Es wurde das Gleis neben dem Lokschuppen (she. Plan Kalthöner oben) um das Werk herumgeführt und eine neue, gemeinsame Entlademöglichkeit für Vollspur und Feldbahn an einer neuen Brecheranlage errichtet.

Das Gleis um das Werk herum, Enladebunker unterhalb des Hochspannungspfeils (Sammlung Riegel)

Die Gleisführung um das Werk herum ist gut zu erkennen (Sammlung Riegel)

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Die Eröffnung dieser neuen Enlademöglichkeit wurde unter Anwesenheit zahlreicher Gäste im November 1960 vorgenommen.

Vor der ersten Fahrt zum neuen Bunker, 15. November 1960 (Foto: Archiv WLE)
Die Krananlage um Anheben der Mulden ist gut zu erkennen, 15. November 1960 (Foto: Archiv WLE)
Der entsprechende Entwurfsplan für die Krananlage, 16. März 1960 (Archiv WLE)
Vor dem Werk der überdachte Entladebunker, die Verladung des Zement erfolgt auf der anderen Seite des Werks. Oben rechts das Werk Kalthöner und die Elsa Siedlung. (Foto: Sammlung Riegel)
Auf diesem Plan sind die langen Strecken der Feldbahn dargestellt. Diese wurde, wie auf den Fotos oben zu sehen, elektrisch mit Oberleitung betrieben. (Sammlung Riegel)
Die Übergabe auf dem Rückweg von der Elsa, 27. April 1973 (Foto: Jördens)
Steine kippen an der Elsa, 1981 (Foto: Lauscher, Sammlung Kenning)

Im Jahr 1986 wurde das Werk Elsa stillgelegt. Über die Anneliese gehört es heute zu Heidelberg Zement.

Die Verladeseite, 2006 (Foto: Netzfund)
Die Reste des Werks im Wald, 2010 (Foto: Fotoflug Münsterland)

Quellen

Sammlung Christoph Riegel

100 Jahre Zementproduktion in Ennigerloh, Heidelberg Zement www.heidelbergmaterials.de/sites/default/files/assets/document/c3/cc/4_geschichte_ennigerloh_web.pdf

Zement Museum Beckum www.zement-museum.de

Kückmann, Beyer, Von Warstein bis ins Münsterland, DGEG Medien

Archiv WLE in Soest und Lippstadt

FREMO WLE Zoom Juli 2022

Diverse Netzfunde